• Lage: Dresdener Straße 128, Berlin-Kreuzberg
• Gebäudetyp: Umbau eines Parkhauses
• Architekten: Dieter Frowein und Gerhard Spangenberg
• Bauherr: Bezirksamt Kreuzberg
• Ökologisches Konzept: Oekotop GmbH, Berlin
• Grundlagenplanung zu Energie und Raumklima: Heinrich Tepasse, Berlin
• Statische Berechnungen: Dr. Horst Franke, Berlin
Bei der Kindertagesstätte Dresdener Straße handelt es sich um den Umbau eines ehemlaigen Parkhauses in eine Kita mit 136 Krippenplätzen. Umgeben von Wohnbebauung (fünfgeschossig) und dem NKZ (zehngeschossig), an einer Sackgasse gelegen, der Dresdener Straße. Durch den Umbau sollte der Bereich um das Kottbusser Tor revitalisiert werden. Dazu wurden im Zuge der IBA noch weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen ergriffen. Der 3-geschossige Stahlskelettbau aus Fertigbetonteilen mit Halbgeschoßversatz (7 Halbebenen) wurde so umgebaut, dass 4 Halbgeschosse und der Dachgarten von der Kita genutzt werden können. Im Außenbereich fällt die markante Kubatur sowie das begrünte Rankgerüst und die Ziegelvorsatzschalung auf. Besonderheiten sind die zur Anwendung gelangten ökologischen Prinzipien, die Heinrich Tepasse beratend vorschlug: es gibt einen begeh- und bespielbaren Dachgarten und die Kitaräume liegen aufgrund der besseren Besonnung in den oberen Geschossen. Das Glashaus (überdachter Innenhof) dient als Pufferklimazone und wird durch eine Solar-Speicher-Anlage klimatisiert. Zudem ist das Haus umhüllt von einer luftdiffundierenden Außenhaut, die aus einem Holzspalier mit Begrünung besteht. Das Rankgerüst im Außenfassadenbereich soll eine positive Wirkung hinsichtlich Klima, Energieeffizienz und auch ästhetik (Verdecken der Parkhausfassade) entfalten.
Zudem wurden die Wände innen diffusionsoffen gedämmt. Dem Aufbau der Kita ist ein Modulsystem zu Grunde gelegt, das bereits von der Fertigbauweise des Parkhauses vorgegeben war und durch die Architekten aufgegriffen wurde. Es wurden zur besseren Belichtung beispielsweise Brüstungsplatten abgenommen. Schrankmöbel sollen als Raumteiler, Stauraum, Pinnwände, Tafeln genutzt werden. Mit dieser Umnutzung sollte der Nachweis erbracht werden, dass auch städtebauliche „Fehlplanungen“ der 1960er Jahre, sinnvoll weitergenutzt und ökologisch nachhaltig umgebaut werden können.
Außerdem wurden kreative Lösungen zum Nachweis der erforderlichen Freiflächen erbracht. Das Parkhaus war als Teil des NKZ (Neues Kreuzberger Zentrum) 1971–74 errichtet worden, aber seitdem leerstehend. Statt eines (teuren) Abrisses mit anschließendem Neubau konnte ein symbolhafter Umbau des „Klotz aus graue(m) Beton“ erreicht werden. Die Kita Dresdener Straße wird auch heute noch als Kita genutzt.
Literatur:
• Internationale Bauausstellung 1984–1987, Berlin, West: Projektübersicht Stadtneubau und Stadterneuerung/Internationale Bauausstellung Berlin 1987. – Stand September ’84. Berlin, 1984.
• Strecker, Bernhard: Dresdener Straße: Ein Parkhaus als Kita, in: Arch+, 66, 1982, S. 48–50.
• Kita Dresdener Straße. Ein Parkhaus wird zum Kinderhaus. Ein Projekt zur Internationalen Bauausstellung Berlin ’84, ’87, Bereich Stadterneuerung, Berlin, 1983.
Internet:
• http://www.inakindergarten.de/kitas/dresdener_strasse.php
• http://www.denk-mal-brandenburg.de/Projekte/Liste_real.htm
• http://www.sanierung-berlin.de/sankot/Projekte/Kita_Dresdener_Strasse/kita_dresdener_strasse.html